TABS

Freie Theatergruppe in München
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Sardinen Zwei GermanistInnen, einige Maschinenbau-, Architektur-, Veterinärs- und Medizin-StudentInnen, dazu ein paar „Nicht-Studierte“: Aus unterschiedlichsten Freundeskreisen setzt sich die zwölfköpfige Gruppe zusammen, die sich 1988 in einer Münchner Wohnung erstmals trifft, um gemeinsam das zu tun, wovon jede/r für sich schon lange träumt: Theater spielen – ohne Kommerz und Leistungsdruck, aber mit vollem Engagement.

Im Spectaculum Mundi, dem Feierwerk, der Pasinger Fabrik oder der Kulturwerkstatt Ost (heute Festspielhaus) hat TABS seither eine bunte Mischung von Stücken auf die Bretter von Münchens Kleinkunstbühnen gebracht: Brechts Kleinbürgerhochzeit und Shakespeares Sommernachtstraum gehören ebenso zur Aufführungshistorie der Gruppe wie Matthias Zschokkes Piraten-Drama Brut, die szenische Revue Frühlings-Gestühle von Kurt Tucholsky oder die selbst erarbeitete Krimikomödie Listen, Leichen, Lästerzungen .

Die beiden letzten Stücke stammten von französischen Autoren, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten: Die beschwingte Gesellschaftssatire Das Sparschwein, in der Eugène Labiche um 1870 das französische Kleinbürgertum des 19. Jahrhunderts karikierte, kontrastiert scharf mit den post-existenzialistischen Grau-Schwarz-Tönen, in denen Gegenwartsautor Xavier Durringer in Ganze Tage – Ganze Nächte seine verlorenen Randfiguren aus den Vorstadt-Silos der französischen Großstädte von heute zeichnet (2002).

Aus Germanistikstudenten sind Galeristen, aus angehenden Architekten Professoren, aus frisch gebackenen Ingenieuren Forschungsleiter, aus frei schwebenden StudentInnen Eltern und Steuerzahler geworden. Viele sind aus der Gruppe ausgeschieden, andere neu hinzugekommen, manche noch heute dabei. Geblieben ist die Lust am Improvisieren, am Experimentieren, vor allem aber am Spielen: …und nun zu etwas ganz Anderem … ist die dreizehnte Produktion, die TABS zur Aufführung bringt.


Christiane Ohngemach hat vor fünfzehn Jahren die Initiative zur Gründung von TABS ergriffen. Sie ist bis heute die Regisseurin und künstlerische Leiterin – und damit das Herz - der Gruppe. In den 80er und 90er Jahren war Christiane Ohngemach als professionelle Schauspielerin u.a. am Düsseldorfer Schauspielhaus und am Württembergischen Staatstheater Stuttgart engagiert. Als freie Schauspielpädagogin und Dozentin an der Schauspielschule Zerboni bietet sie heute in und um München eine breite Palette von Workshops, Seminaren und Einzelunterricht an.